Warum nur?!

Montag, 5. August 2013

Review: Game of Thrones LCG


Artikel von Sebastian Kubat

Winter is coming!

Fantasy Flight Games (nearly) at its best




Wieder einmal stelle ich euch ein Kartenspiel aus dem Hause Fantasy Flight Games vor und auch ist es wieder ein LCG. Also ein Kartenspiel was an sich Spielbar ist, aber mit Erweiterungen nach und nach ausgebaut werden kann.


Boxcover Artwork

Jetzt kommen wir mal zum Spiel selbst. Man übernimmt die Rolle eines der großen Häuser auf Westeros und zwar sind im Grundspiel Stark, Lannister, Baratheon und Targaryen enthalten in ausgewogen und gut Spielbaren Decks vertreten. Auskennen muss man sich in der Welt rund um Game of Thrones gar nicht. Aber es macht Freude wenn die Karten Gesichter, Orte und Begebenheiten aus dem lieb gewonnenen Westeros wiederspiegeln und man diese für eigene Zwecke einsetzt. Das Ziel des Spiels ist es im Übrigen 15 so genannte Herrschaftspunkte zu Sammeln. Dies schafft man indem man den Gegner in 3 Disziplienen herausfordert. Es läuft also alles ein wenig wie ein herrschaftlicher Tjost ab und man muss gut abwägen wann man welchen Charakter einsetzt, den es gibt viel zu beachten. 

Ich Stelle nun erstmal mithilfe von Daario die Phasen vor:



Die Zeichen in den Blasen unten Links zeigen die verschiedenen Herausforderungsarten die der jeweilige Charakter bestreiten kann (eine pro Runde) und im Schild steht seine Stärke, die auch auf die jeweilige Phase angewandt wird. Charaktere können auch gemeinschaftlich an einer Herausforderung teilnehmen um einfach Stärker in der jeweiligen Phase zu sein.

Military (Axtsymbol)
Durch das Gewinnen dieser Phase dezimiere ich die Reihen meiner Feinde.

Intrigue (Auge)
Durch das Gewinnen dieser Phase muss der Angegriffene zufällige Karten aus seiner Hand entfernen.

Power (Krone)
Durch das Gewinnen dieser Phase erhält man zusätzlich Herrschaftspunkte.

Zu guter Letzt folgt noch die so genannte Herrschaftsphase und es wird von allen nicht gebeugten (getappten) Charakterkarten der Stärkewert addiert und mit dem Gegner verglichen, der Gewinner erhält noch zusätzlich einen Herrschaftspunkt.

Anders als in Cthulhu erhält man durch das Gewinnen eines unverteidigten Abschnitt einen Herrschaftspunkt als Belohnung, das baut einen enormen Druck auf den Gegner auf, da man nicht mehr so gut Kämpfe vorbereiten oder gar einfach mal abwarten kann. Dies macht das Spiel in der Theorie schneller und agiler, aber mein Erfahrungswert war, dass GoT-LCG's etwas doppelt so lange dauern. Ich gestehen aber, dass ich noch sehr ungeübt bin und noch etwas Routine bei einigen Karten brauche. Was aber dem ganzen noch Würze verleiht, sind die (nun wird's dann doch etwas komplizierter) die Zusatzfähigkeiten einzelner Charaktere, denn wenn ein Charakter zum Beispiel "Deadly" (Wie unser kleiner Freund Daario) darf der Angreifer selbst entscheiden welcher Charakter des Gegners nun sterben muss. Hier gibt es viele nette Features die erstmal gelernt werden müssen. Dies mag viele am Anfang etwas überfordern, aber mit ein bisschen Übung weiß man recht fix wie man seine Charaktere am besten einsetzt. 
Man darf in der Theorie auch die Decks mischen, also man dürfte auch bestimmte Karten anderer Häuser in sein Deck mischen, nur in der Praxis wird das eigentlich nicht gemacht, da "fremde" Karten mit zusätzlich 2 Golddrachen bezahlt werden müssen. Das lohnt sich meist einfach nicht.


Anders als in Cthulhu-LCG bekommen wir unsere Ressourcen (Golddrachen) nicht aus einem mit der Zeit angesammelten Pool, sondern Grundlegend erst einmal durch unsere Strategiekarten.


Und zwar oben links in der Ecke gibt es innerhalb der Münze den zu erhaltenen Betrag, diesen kann man gegebenenfalls mit Charakteren oder sonstigem noch aufstocken. Diese Karten sind auch das Kernstück im Spiel und geben den Kurs der Runde vor. Also muss man sorgfältig abwägen, wann ich welche Karte auswähle.

Denn diese Karten regeln auch wer anfängt (bronzene Raute) und mit welcher Kraft man die folgende Runde zuschlägt (Silbener Kreis). Dazu gibt diese Karte noch für die Runde eine Sonderregel frei, an die sich in der Regel dann alle zu halten haben. Das bedeutet dann zum Beispiel das alle militärischen Angriffe mit 2 Golddrachen zu bezahlen sind, Intrigen komplett verboten oder alle Zusatzeinkünfte gestrichen werden. Also ist am Anfang jeder Runde ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt, um seinem Reich den richtigen Weg vorzugeben, denn man kann einen Gegner komplett aushebeln mit der richtigen Strategiekarte oder sich selbst nur Steine in den Weg legen.

Die Fraktionen spielen sich alle etwas anders und es kommt mir gerade am Anfang so vor, als wenn manche Fraktionen besonders gut gegen bestimmte andere sind, dies kann aber nur täuschen, also macht euch nichts draus.

Die Häuser in der Grundbox und mein Eindruck der Fraktionen:



Stark
Das Anfängerblatt, arbeitet hauptsächlich mit Militär und Stärke. 
Sehr schwach wenn es um Intrigen geht.

Lannister
Etwas komplexer aber immer noch recht simpel zu spielen. Ein Deck um Golddrachen Anzuhäufen und Intrigen zu schmieden.

Targaryen
Ausgewogenes Deck mit fiesen Zusatzkarten und Synergien. Etwas schwieriger zu Handhaben.

Baratheon
Interessantes Deck welches spezialisiert ist auf das Sammeln von Herrschaftspunkten, arbeitet viel mit Zusatzfähigkeiten der Charaktere.



Leider habe ich noch keine der anderen Fraktionen gespielt, aber wenn ich das mal tun sollte, werde ich diese Review dementsprechend updaten, oder gar einen neuen Artikel schreiben, mal sehen. Wie erwähnt kauft man sich diese Fraktionen (Greyjoy und Martell) in Erweiterungspaketen. Manche Erweiterungspakete erweitern bereits vorhandene auch einfach nur um weitere Karten und bringen keine neue Fraktion ins Spiel, also aufpassen beim Kauf. Ihr könnt euch übrigens auch beim Heidelberger-Spieleverlag die deutsche Version zulegen, diese ist Paradoxer-Weise auch ein paar Euro billiger als das amerikanische Pendant.




Zu guter letzt gilt es noch die Multiplayer-Fähigkeit des Spiels anzusprechen. Denn hier teilt man von Runde zu runde verschiedene Ämter rund um den Eisernen-Thron untereinander auf um die eigene Position zu verbessern. Dies kann ich nur in der Theorie erklären, denn bisher hatte ich noch kein solches Spiel um es wirklich zu testen. Interessant sieht es allemal aus und bringt wohl einen ganz neuen Aspekt ins Spiel.

Fazit:
Interessantes Spiel welches viel Übung bedarf. Leider muss ich dem Cthulhu-LCG trotzdem den Vorrang geben, da dieses einfach schneller und intuitiver zu spielen ist. Manche Kartenkombinationen sind hier schon arg verworren und es bedarf mehrfaches lesen und diskutieren um komplexere Situationen abzuwickeln. Auch das Artwork ist für Fantasy Flight Games nicht wie gewohnt erste Sahne (hier jammere ich auf hohem Niveau!) sonder nur fast erste ;) Ansonsten ist es ein stimmiges und gut durchdachtes Kartenspiel mit hohem Sucht-potenzial, kann es sehr empfehlen und vielleicht trifft man sich auf eine Runde!

Würde dem Spiel 4 von 5 Sternen geben.



Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen und bis zum nächsten mal, geh nun mein Einhorn satteln und das Horn polieren.

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