Warum nur?!

Montag, 9. September 2013

Krautstiftung #3 - Heute Brettgeflüster

Artikel von Romconstruct

News, News, News!!!

Die dritte Runde Krautstiftung und das dritte Mal schon geht es um Brettspiele und Dergleichen. Wer noch immer zu viel Kohle hat, aber noch nicht alles am Anfang des Monats versoffen verjubelt hat, der darf sich mal die Kandidaten für diese Runde genauer ansehen.


Rasputin The Board Game - endet 11.09.2013 - Status: 14% gefundet

Es ist also mal wieder an der Zeit etwas historisches zu spielen. Dieses mal soll man als Spieler zurückreisen ins Jahr 1916 um den russischen Wunderheiler Rasputin über den Jordan zu schicken. Man nimmt also die Rolle eines Auftragsmörders an, schleicht sich in Rasputins Versteck ein und versucht, unbemerkt von dessen Wachen, den Heiler umzubringen. 

Klingt erst mal gar nicht so schlecht, wie also ist das Spiel gestaltet? Es ist eine Mischung aus simplem card Deck Spiel und extrem simplen Table Top, ja noch viel simpler als Hero Quest und Konsorten, wenn man so will. Die verschiedenfarbigen Assassinen haben unterschiedliche Kartendecks, mal mehr ausgelegt auf schnelles Vorgehen, mal mit besseren Verteidigungskarten etc. So hat ein jeder Spieler also ein anderes Deck zur Verfügung was er sich ggf. passendem zu seinem bevorzugten Spielstil aussuchen kann.

Das Spiel selbst sieht dann so aus das zunächst eine Karte gezogen wird um zu bestimmen in welche Richtung Rasputin sich bewegt und zwar ganz simpel nach dem Symbol der Karte je 1 Feld in Richtung der Kante des Spielplans wo sich ebenfalls dieses Symbol befindet. Dann bewegen sich die Wachen, entweder in Richtung der Spieler wenn diese nah genug dran sind, in Richtung ihres Herrn wenn dieser nah genug dran ist oder einfach Richtung Mitte des Spielplans. Das System ist in der Theorie recht simpel und lässt sich auch relativ schnell abhandeln. Je nach Kartenglück können die Spieler hier auch noch interagieren und Rasputin oder seine Wachen in andere Richtungen (ab-)lenken, insbesondere um das menschliche Ziel schneller vor die Flinte zu bekommen.

Danach ziehen die Spieler ihre Assassinen, hier jeweils auch unterstützt durch die eigenen Karten. Diese ermöglichen es mal durch Wände zu gehen, sich vor Wachen zu verstecken, schneller vorwärts zu kommen usw. 

Hat man es dann mal direkt zu Rasputin geschafft, gilt es gegen diesen zu kämpfen. Dabei werden für diesen Karten mit einer bestimmten Wertigkeit gezogen und der Spieler muss es durch Kombination seiner Karten insgesamt 5 mal schaffen die Karten Rasputins abzuwehren, sprich dessen Kartenwert zu übertreffen.

Soweit könnte das Spiel also durchaus ganz interessant sein, zumal es auch nicht gerade dem weit verbreiteten Worker-Placement Schema vieler aktuell erfolgreicher Spiele folgt und zumindest mal mit einer anderen Grundidee daher kommt. Doch betrachtet man den bisherigen Verlauf der Kickstarter Kampagne, darf man sich durchaus fragen warum ein interessantes Projekt so geringen Erfolg hat. 

Das liegt wohl darin begründet, dass Rasputin doch irgendwie etwas konfus wirkt und im Kern auch nur ein totales Glücksspiel ist. man ist halt einfach nur auf Kartenglück angewiesen ohne dabei groß planen zu können oder zu müssen. Im Video eines Demo Spiels kann man auch sehen, das die Bewegung von Rasputin und seinen Wachen auch keine so rechte Spannung aufkommen lassen will.

Für diese Art von Spielen, sind Käufer nicht immer bereit Preise von 40$, denn soviel kostet eine Rasputin Box ohne Versand, zu zahlen. Dafür wird einfach nicht genug geboten um wirklich aus der Masse hervorzustechen. Das Spielmaterial scheint dabei ganz nett gemacht zu sein, aber ein Attribut wie "nett" was grob auf das ganze Spiel zutrifft ist nun mal nicht "hervorragend" und somit wohl auch einfach nicht geung um mit umwerfendem Erfolg gesegnet zu werden.

Schaut aber dennoch mal rein, denn womöglich seid ihr ja doch der Typ Spieler, der von Rasputin the Board Game angesprochen wird. Mein Ding ist es nicht so, aber ich wünsche dem Projekt dennoch ein gutes Ende, da es hier auch mal kein großer Publisher ist der was Neues auf den Markt schmeißen will.

Cthulhu vs. The Vikings - endet 12.09.2013 - Status: gefundet

Das ist doch endlich mal neu! Na gut ok eigentlich ist es schon alt, aber dann doch neu. Doch worauf will ich eigentlich hinaus?

Spiele rund um Cthulhu gibt es viele aber meines Wissens noch keines wo die Wikinger es mal mit dem schlafenden großen Alten zu tun hatten. Das ist also schon mal neu. Alt ist jedoch das Grundkonzept des Spiels, denn es basiert auf dem skandinavischen Spiel Hnefatafl.

Das Konzept von Cthulhu vs. The Vikings beruht jetzt darauf anstatt einfacher Spielsteine nett gestaltete Wikinger und Diener Cthulhus gegeneinander antreten zu lassen. Die Geschichte des Spiels wird dabei in Form eines Comics mitgeliefert, dass von dem Aufeinandertreffen berichtet und letztendlich dazu überleitet das Spielbrett aufzustellen und den Kampf auszufechten.

Bei dem Spiel selbst handelt es sich um ein Strategiespiel, bei dem es für die eine Seite darum geht den gegnerischen König gefangen zu nehmen und für die andere Seite ihren König in Sicherheit zu bringen. Im Gegensatz zu Schach, an das man beim Anblick von Hnefatafl vielleicht mal kurz denken mag, handelt es sich hier also um ein asymmetrisches Spiel. Sprich ein Spieler hat mehr Figuren als der Andere und beide verfolgen auch unterschiedliche Ziele.

Die Regeln an sich werden auch im oben verlinkten Wiki-Artikel nochmal näher erläutert.

Für 35$ kann man hier Spiel und Comic auf Kickstarter erwerben. Dazu kommen noch 15$ Versandkosten außerhalb der USA. Dies vielleicht mal als Fingerzeig an all die anderen Projekte die immer jammern es wäre ihnen ja nicht möglich die Versandkosten niedriger als 30 oder gar 40$ zu halten. Wer sich nicht für die Geschichte interessiert sondern nur ein schickes Spiel haben möchte, ist schon mit 25$ dabei, will man sogar nur das Comic haben sind es 10$.

Eine nette Idee und sicher auch mal etwas Besonderes für die Spielesammlung und das Ganze zu einem fairen Preis. Guckt es euch am besten selber mal an: klick




Let's kill Krampus - endet 12.09.2013 - Status: gefundet

Alter Volksglaube kann doch sicher auch mal spannendes Material für ein Spiel liefern. Schon fast bemerkenswert das gerade eine kleine aufstrebende amerikanische Spieleschmiede Namens The Fates Games auf die Idee gekommen ist den Glauben um den Krampus, einen bösartigen Begleiter des Nikolaus und nicht zu verwechseln mit Knecht Ruprecht, aufzugreifen.

Im Spiel geht es darum das man mit bis zu 8 Kindern auszieht um den Bösewicht in seine Schranken zu weisen. Dabei hat jedes Kind bestimmte Eigenschaften wie Vor- und Nachteile die es einzusetzen gilt um gegen den Spieler, der die Rolle des Krampus übernimmt, bestehen zu können. Denn das Ziel des Krampus ist es, sich alle Kinder einzuverleiben. Die Kinder hingegen müssen möglichst lange überleben um ihre Kräfte zu sammeln und dann letztendlich dem Fiesling an den Kragen gehen zu können. Das geschieht nach guter alter Rollenspielmanier durch die Steigerung von Attributen. Die Steigerung erfolgt dabei durch Karten die man im Laufe des Spiels sammelt. Dazu gehören natürlich auch allerlei Waffen, die den Kampf erleichtern.

Auf Seiten der Kinder muss man jedoch behutsam vorgehen und gut zusammenspielen. Denn wer zu schnell zu einem zu fiesen Kind wird, der zieht die Aufmerksamkeit des Krampus auf sich. Denn ganz nach altem Brauch soll es ja auch nur den ungezogenen Kindern an den Kragen gehen Hier gilt es die Richtige Balance zu wahren, denn nette Kinder interessieren den Krampus nicht und somit haben nette Kinder auch nie die Chance ihm zu begegnen und ihn zu bekämpfen.

Das Spiel macht einen spaßigen und runden Eindruck und könnte für ein paar schöne Abende sorgen, wenn da nicht wie leider zu oft üblich der hohe Preis wäre. Denn erst für 50$ kann man eine Box erstehen und dazu kommen noch 20$ Versandkosten. Kein Pappenstiel und mit Blick auf das Spielmaterial auch etwas hoch gegriffen. Die Karten sind ganz nett designed aber mit ihrem einfachen Comic Look dann auch wieder etwas entfernt von wirklich hohen Ansprüchen ans Design.

Eine gute Idee und ein schönes Spielkonzept was man sich mal anschauen sollte, wobei man aber wohl eher hoffen darf das es auch mal den Weg in den regulären (deutschen) Handel finden wird und dann zu einem vernünftigen Preis angeboten wird. Den Machern darf man aber ruhig die Daumen für weitere Projekte drücken, denn hier scheinen wirklich 3 kreative Leutchen am Werk zu sein.

Zur KS-Kampagne bitte hier lang: klick



Legends of the American Frontier  - endet 13.09.2013 - Status: 275$ fehlen noch

Was wäre eine Woche auf Kickstarter doch ohne unsere *hust* "Freunde" von Game Salute. Die Crowdfunding Profis mit ihren 35 Projekten, von denen es nur gante 6 nicht geschafft haben, haben natürlich auch noch ein Eisen im Feuer.

Dieses Mal entführen sie uns in den wilden Westen, in die Zeit zwischen 1780 und den ersten Jahren des 18. Jhd. und sie laden uns ein als unerschrockene Abenteurer das wilde Amerika zu durchstreifen und selbst zu einer Legende zu werden.

Eine Legende wird man letztendlich durch ein bewegtes Leben und das Ziel des Spiels liegt somit darin möglichst interessante Ereigniskarten zu sammeln, damit eine schöne Geschichte für den gespielten Charakter zu stricken und diese am Ende des Spiels vortragen zu können. Was eher nach einen kreativen Spiel klingt, es letztendlich aber auch "nur" eine Hatz um die Karten, die auch die besten Siegpunkte versprechen.

Das Spiel sieht dabei ganz nett aus und könnte durchaus viel Spaß machen. Aber wer in der Vergangenheit schon mal mitgelesen hat weiß schon was jetzt kommt, da es sich ja um ein Game Salute Spiel handelt. Die Versandkosten sind astronomisch hoch. Das Spiel selber ist mit 49$ schon wahrlich nicht günstig, ja sogar preislich schon etwas überzogen. Aber als Bürger der "alten Welt", wie der Amerikaner Europa gerne nennt, darf man schlappe 96,79$ zahlen um eine Kopie des Spiels zugeschickt zu bekommen. Dabei brüstet man sich erneut damit das man einen kleinen Teil der Versandkosten ja schon wieder abgezogen hat. Auch das kennt man schon aus den anderen Kampagnen von Game Salute. Sehr interessant dabei, dass die Versandkosten scheinbar von Spiel zu Spiel steigen.

Insgesamt bleibt dabei leider ein fader Beigeschmack und so gerne man vielleicht auch mal das eine oder andere Spiel unterstützen würde, hier muss man schon fast aus Prinzip nein sagen. Wenn man das nicht eh schon gemacht hat, da Game Salute keine Neulinge sind sondern eine Firma die Bettellei um Spenden jetzt auch nicht zwingend nötig hat. Der Erfolg gibt ihnen aber nun mal Recht.

Wer dennoch mal einen Blick auf das Spiel werfen möchte, dem kann ein Klick auch nicht schaden.

Der Rückblick

Schon wieder ist eine Woche ins Land gegangen und Spendenwillige haben Bündelweise Scheine auf die armen Hilfsbedürftigen geworfen. Ein Grund erneut mal kurz zu schauen, wie es den Kandidaten der letzten Woche so ergangen ist.



Cards of Cthulhu - Resultat 27.613 $ (Ziel waren 7.000 $)

Zunächst mal ein Spiel, dass zwar letzte Woche nicht genannt wurde, aber es dennoch kürzlich zu einem erfolgreichen Ende geschafft hat.

Regeln für eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne - aufgepasst hier könnte ihr was lernen:
Man nehme was mit Zombies oder Cthulhu, stelle sein Projekt vor und bäm die Millionen fließen nur so in die Spendenkasse.

Gut das mag nicht immer zutreffen, hat für Dan Verssen (Games), den "Mann" hinter diesem Spiel, aber schon 2 mal funktioniert. Gut es sind dabei keine Millionen rumgekommen, aber sein Spiel Rise of the Zombies hat es im letzten Jahr erfolgreich geschafft und The Cards of Cthulhu ist auch kürzlich durchgekommen. Das halt im Gegensatz zu seinen anderen 3 Projekten die es alle nicht geschafft haben.

Wie könnte es auch anders sein, geht es auch hier mal wieder darum mit irgendwelchen Leutchen, den Investigators, die sich durch ihre individuellen Vorteile voneinander unterscheiden, mal wieder gegen die großen Alten anzutreten. Wer sich auch mal nur annähernd mit dem Genre und den daraus hervorgegangenen Spielen beschäftigt hat, dürfte hier allerhöchstens müde gähnen. Denn so fangen ziemlich viele, ja wenn nicht gar alle Spiele, im lovecrafttschen Universum an.

Die Spielmechanik in diesem Fall besteht darin Karten zu ziehen und etwas zu würfeln. Zieht man irgendwelche Kreaturen werden diese einem der großen Alten zugeordnet. Zieht man Items, kann man diese mit Erfahrungspunkten kaufen. Dazu gibt es noch ein paar Special Karten. Hat man alles gezogen, verteilt oder abgelegt, würfelt man um die finsteren Kreaturen wieder zu vernichten. Dabei gilt es den Bestand an üblem Gezücht stehts möglichst klein zu halten und dabei selbst noch körperlich und natürlich geistig, oh Wunder auch hier wieder das Übliche bei einem Cthulhu Spiel, bei bester Gesundheit zu bleiben.

Das Spiel mutet insgesamt daher leider wenig kreativ an. Auch das Kartendesign lässt etwas zu wünschen übrig. Die Zeichnungen sind durchaus in Ordnung, aber die Kartentexte wirken irgendwie deplaziert und fügen sich einfach nicht stimmig in die Karten ein.

Für 10-15$ könnte man vielleicht nicht meckern und hätte ein kurzweiliges Speil erhalten, aber dafür bekommt man nur ein PDF zum selber ausdrucken und basteln. Für ganze 30$ exkl. Versand gibt es dann eine Hardcopy, was dann doch etwas über das Ziel hinausschießt wie ich finde.

Gut die Kampagne ist ja auch eh schon gelaufen.



Fantasy Frontier - endet 8.10.2013 - Status: 72% gefundet

Theoretisch noch mehr als genug Zeit für ein interessant anmutendes Projekt. Man darf noch die Daumen drücken, aber nach aktuellem Projektverlauf erscheint es unwahrscheinlich das es nichts wird.





Tessen - Resultat 13.704 $ (Ziel waren 8.012 $)

Seltsam krummes Ziel mit 8.012$ aber auch schon letzte Woche durchs Ziel gekommen. Unspannend aber dennoch Glückwunsch.




A War of Kings - Resultat 13.018 $ (Ziel waren 10.500 $)

Ja auch "einfache" Projekte ohne große neue Ideen können es schaffen. Kartenspiel in neuem Look erfolgreich.



King's Forge - Resultat 80.820 $ (Ziel waren 6.000 $)

Hier darf sich Game Salute über ein weiteres, extrem erfolgreiches Projekt freuen. Hoffentlich komm tauch ein gutes Spiel dabei rum und er Geldbatzen wird nicht einfach nur verjubelt.


Burning Suns - endet 5.10.2013 - Status: gefundet

Im zweiten Anlauf hat man es also gepackt und die £40.000 Marke mittlerweile überschritten. Da darf gefeiert werden.

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